Phantomtor hinterlässt faden Beigeschmack

Eispiraten Crimmitschau vs. Bayreuth Tigers 3:0 (1:0, 1:0, 1:0)

Crimmitschau: Andryukhov, Bitzer – Walsh, Schietzold, Olleff, Summers, Scalzo, Heyer – Lemay, Vigenault, Böttcher, Ewanyk (2), Rudert, Gams (2), Patrick Pohl, Petr Pohl, Demmler (2), Vantuch

Bayreuth: Wölfl, Herden, Zimmermann Nico – Pokovic, Meisinger, Schmitz, Davis, Schumacher – Rajala, Davidek, Järveläinen, Kolozvary (2), Lilich, Bindels, Zimmermann Tim, Nix

Zuschauer: Nein

Schiedsrichter: Becker, Steinecke – Pfriem, Sauerzapfe

Strafen: Crimmitschau: 6 Bayreuth: 2 Powerplay: Crimmitschau: 1/1 Bayreuth: 0/3

Torfolge: 1:0 (5.) Patrick Pohl (Vantuch, Summers) PP1, 2:0 (33.) Ewanyk (Lemay, Gams), 3:0 (41.) Lemay (Olleff, Scalzo)

Mit nur noch 13 Feldspielern, und dabei mit drei gelernten Verteidigern, musste man am Abend in Crimmitschau antreten. Neben Meisinger, der bereits mehrfach als Verteidiger aufgelaufen war, verteidigte bei diesem Match auch Jan-Luca Schumacher.

Der erste Abschnitt wurde von beiden Teams mit hohem Tempo angegangen. Als Kolozvary zu Anfang die einzige Strafe des Abschnitts zog, verteidigte man zunächst sehr gut, war aber schlussendlich gegen Patrick Pohl, der seinen Kollegen Vantuch mit ins Spiel nahm und von diesem die Scheibe nach einem Anspiel schnell zurückbekam, machtlos und kassierte den frühen Rückstand. Auch mit dem kleinen Lineup versteckt man sich nicht und generierte die eine oder andere Chance, oft durch Järveläinen, der mehrfach an Andryukhov scheiterte. Die beste Möglichkeit hatte Zimmermann, der an der eigenen blauen Linie einen Pass ablauschte, das Break fuhr und knapp am Schlussmann der Eispiraten scheiterte. Zu Ende des Abschnitts waren es die Gastgeber, die das Spiel wieder mehr an sich zogen und mehrere Möglichkeiten herausspielen konnten. So musste Wölfl gegen Gams, Böttcher und Heyer klären, um keinen weiteren Gegentreffer hinzunehmen.

Mit einem Powerplay, als Demmler auf der Strafbank saß, hatte Davidek die Chance, den Ausgleich auf die Anzeigentafel zu schreiben, scheiterte jedoch am stark reagierenden Andryukhov. In der Folge übten die Gastgeber mehr Druck aus und kamen durch Gams, dessen Schuss Wölfl stark parierte sowie Petr Pohl, der die Latte anvisierte zu guten Möglichkeiten. Was dann in der 33. Minute zu sehen war, kann man durchaus unter die Rubrik Slapstick packen. Einen Schuss von Lemay parierte der Bayreuther Torsteher noch. Gams, der im Slot lauerte versuchte die trudelnde Scheibe weiter auf den Kollegen Ewanyk zu leiten, der schließlich an die Scheibe kam, diese so übers Tor setzte, dass sie im Fangnetzt landete, weit hinter dem Tor wieder herunter tropfte und zur Verwunderung aller entschieden die Schiedsrichter auf Tor. Dass von insgesamt vier Offiziellen auf der Eisfläche niemand diese Situation, bei der – nach einem Tor durchaus üblich – zu keinem Zeitpunkt der Puck aus dem Tor geholt wurde, richtig bewerten konnte darf man getrost mit mehr wie einem Kopfschütteln zur Kenntnis nehmen. So ging es mit einem 2-Tore-Vorsprung für die Eispiraten in die Kabine.

Gerade einmal 23 Sekunden waren im Schlussabschnitt vergangen, als die Eispiraten erneut – und dieses Mal mit einem regulären Tor – jubeln durften. Lemay hatte sich gut durchgesetzt und die Scheibe flach im linken Toreck untergebracht. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten, die jedoch weder von den Gastgebern, noch von den Tigers genutzt werden konnten. So vergaben Järveläinen, Davidek oder Davis auf Bayreuther Seite, sowie Petr Pohl, der nochmal den Pfosten anvisierte oder Lemay der kurz vor Ende an Wölfl scheiterte. Ein unnötiger Bandencheck von Ewanyk gegen Kolozvary Sekunden vor Abpfiff hinterließ dann nochmals, in einer insgesamt sehr fairen Partie, einen faden Beigeschmack.

„Ich muss meinen Jungs trotz der Niederlage einen riesen Respekt zollen. Mit nur drei gelernten Verteidigern war es heute sehr schwer. Wir haben viele Spiele in kurzer Zeit und die Jungs kämpfen jedes Mal um den Sieg. Das Tor war unglücklich und es ist natürlich etwas anderes, wenn man „nur“ mit einem 1:0 Rückstand in die Pause geht. Ich hatte auch gedacht, dass die Scheibe im Netz war, aber es hat auch niemand reklamiert. In der Pause war es dann natürlich zu spät“, so Petri Kujala kurz nach der Partie.

-av-

Foto: Peter Kolb

 

 

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