Reichlich Nackenschläge für die Bayreuth Tigers

Bayreuth Tigers – Tölzer Löwen 2:5 (0-1;2-2;0-2)

Zuschauer: 1 578  Strafen: BT: 8 Min T: 16 Min Powerplays: BT: 0/7 T: 0/3

Bayreuth: Vosvrda, Hartung – Gerstung, Pavlu, Heider, Neher, Müller (4), Potac – S.Busch, Geigenmüller, Drews, Voronov (2), Kolozvary, Bartosch, Alanov, V.Busch, Stas, Luciani, Gläser +2

Bad Tölz: Mechel, Böhm – Kolacny, Reiter (2), Schenkel (2), Schwarz, Frank (2) – Edfelder, Strobl (2), Sedlmayr, Rodman (4), Endraß (2), Vihko, Kathan, Hörmann (2), Schlager, Walleitner, St.Jacques, Kornelli

Tore: 0:1 (9) St.Jacques (Endrass, Kornelli); 1:1 (21) Luciani (Müller, Drews); 2:1 (24) Potac (Bartosch, Kolozvary); 2:2 (30) Vihko (Schwarz, Schlager); 2:3 (34) Sedlmayr (Frank); 2:4 (53) Frank (Hörmann, Edfelder); 2:5 (57) Endraß (Sedlmayr, St.Jaques)

Dieses für beide Teams wichtige Spiel brauchte eine längere Anlaufphase in der die Gäste aus dem Isarwinkel dann von Minute zu Minute besser ins Spiel fanden. Läuferisch gut unterwegs kamen sie zu einigen guten Aktionen und das hartnäckige Nachsetzen von Endraß belohnte, der nach einem feinen Querpass abstaubende St.Jacques auch mit der nicht unverdienten Führung (9.). Die Tigers mühten sich zwar, aber in den entscheidenden Momenten wollte ihnen nicht viel gelingen. Sogar eine lange doppelte Überzahl konnte man nicht nutzen und Verteidiger Heider fiel nach wenigen Minuten zu den eh schon Fehlenden Mayer (kurz vor Spielbeginn angeschlagen), Linden (in Regensburg) und Stas auch noch aus. Irgendwie fehlte für viele Beobachter etwas das Feuer nach der herben Freitagsniederlage im Gepäck.

Dennoch rappelten sich die Oberfranken zu Beginn des zweiten Abschnitts fulminant auf und mit dem vom auffälligen Neuzugang Luciani clever abgefälschten Fernschuss von Müller zum 1-1 kam richtig Fahrt in die Vorstellung der Hausherren. Im Minutentakt prasselten nun gute Chancen auf die Tölzer Defensive ein. Nachdem Alanov mit einem berechtigten Penalty noch am Löwengoalie Mechel scheiterte, nahm Potac aus der Distanz Maß und traf zum 2-1. Mechel, der dabei kaum Sicht hatte, war da fast chancenlos und Gästetrainer Böhm nahm seine Auszeit um den Schwung der Gastgeber etwas einzudämmen. Bayreuth blieb danach zwar noch weiter spielbestimmend, aber nachdem eine weitere doppelte Überzahl wieder ohne Ertrag blieb, kamen die Oberbayern langsam wieder in die Spur. Einen etwas glücklichen Bandenabpraller von hinter dem Tor verwertete Vihko zum Ausgleich und als Sedlmayr eine gute, aber etwas zu einfach erlaubte, Einzelaktion zum 2-3 nutzte, war die Euphorie der Wagnerstädter endgültig wieder verflogen. Dazu kam noch eine Szene (30.), bei der Bayreuths Stürmer Valentin Busch ohne Fremdeinwirken auf dem Eis zusammenbrach und nicht mehr weiterspielen konnte, als Schreckensmoment für das gesamte Team, was weitere Spuren hinterließ.

Auch im letzten Drittel wirkten die Angriffe der Tigers weiterhin nie so entschlossen und dagegen fast schon uninspiriert, wie man dieses Team eigentlich sonst nicht kennt. Einzelne Chancen wie der zwei auf eins-Gegenzug von Bartosch mit Luciani waren zwar gefährlich, aber es fehlte einfach der erfolgreiche Abschluss um daraus neue Kraft zu tanken. Ein harter Check von Frank nahm dann auch noch Alanov verletzt aus dem Spiel und machte die Personaldecke der Bayreuther noch dünner. Eben dieser Frank machte dann mit einem erfolgreichen Schlenzer (Vosvrda etwas unglücklich aber auch wenig Sicht) sozusagen auch noch den Deckel drauf und spätestens bei Endraß Treffer zum 2-5, war alles entschieden. Der bekannte Spruch „Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu“ ist dabei nur die halbe Wahrheit, denn richtig rund lief bei den Tigers diesmal kaum etwas.

So blieben am Ende drei nicht unverdiente Punkte für die Löwen gegen Bayreuther, die bis auf wenige Minuten im zweiten Drittel immer weniger agil und frisch wirkten als die Gäste. Es kamen dabei viele Nackenschläge zusammen, aber auch mangelnde Durchschlagskraft und sehr uneffizientes Powerplay waren entscheidende Merkmale für diese Partie. Mit drei weiteren Verletzten wird die Situation für die vielen Spiele in den nächsten Tagen auch nicht einfacher und da wiegt eine auch noch relativ klare Heimniederlage gegen so Mannschaften wie Bad Tölz doppelt schwer.

-bis-

Foto: Peter Kolb

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