Stellungnahme der Bayreuth Tigers zur Eisbereitung

Herr Wendel, in der vergangenen Woche berichtete der Nordbayerische Kurier über offene Forderungen von Seiten der Stadt Bayreuth gegenüber den Bayreuth Tigers. Können Sie den Fans einen Einblick in die aktuelle Situation geben?

Matthias Wendel: Zunächst muss ich sagen, dass ich von dem Artikel und den Aussagen überrascht war. Am vergangenen Mittwoch gab es ein ausführliches Gespräch zwischen Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und mir, in dem zahlreiche Themen rund um die Tigers besprochen wurden. Dabei ging es natürlich auch um die Eisbereitung und die offenen Zahlungen an die Stadt. Gerne hätte ich dazu auch direkt im Artikel Stellung genommen, eine Anfrage dazu gab es aber leider nicht.

Wie ist da der aktuelle Stand hinsichtlich offener Forderungen?

Matthias Wendel: Mir ist wichtig, dass wir uns hier mit der Stadt und dem Oberbürgermeister im engen Austausch befinden und diese Thematik sehr ernstnehmen und anpacken. Eine Schwierigkeit dabei ist, dass den Forderungen der Stadt eine erhebliche Summe gegenübersteht, die die Tigers im Rahmen der öffentlichen Förderung erhalten werden. Diese kann aber nicht direkt verrechnet werden, sodass die finale Summe, um die es geht, sich im unteren fünfstelligen Bereich bewegt. Von einer in den Medien kolportierten sechsstelligen Höhe kann keinesfalls gesprochen werden.

Welche Schritte hat man unternommen, um die offenen Positionen zu begleichen?

Matthias Wendel: Neben einer bereits erbrachten ersten Teilzahlung wurde mit der Stadt Bayreuth ein Zahlungsplan zur Begleichung der offenen Forderungen vereinbart. Dieser umfasst eine vollständige Begleichung der Beträge bis zum November 2023 und wurde von beiden Seiten bestätigt.

Die Infrastruktur des Eisstadions führt vermehrt zu Problemen. Wie begegnet man diesen?

Matthias Wendel: Nachdem sich besonders die Kabinensituation seit vielen Jahren nicht verbessert hat und hier auch keine Maßnahmen von Seiten der Stadt geplant und durchgeführt werden, haben wir in den vergangenen Wochen und Monaten die Heimkabine in Eigenregie und mit Eigenmitteln renoviert und komplett neu ausgestattet. Bei dieser Investition handelt es sich um eine Summe, die die noch offenen Forderungen seitens der Stadt deutlich übersteigt und sich im Rahmen von etwa 50.000€ bewegt.

Welche weiteren Maßnahmen sind hier nötig?

Matthias Wendel: Das Thema Kraftraum steht weiter ganz oben auf der Agenda, hierbei geht es nicht nur um die Profis, sondern vor allem auch um den Nachwuchs. für dessen Arbeit und Entwicklung die Schaffung eines solchen Raumes unabdingbar ist. Hier werden wir weiter gemeinsam kämpfen, damit es möglichst bald zu einer Umsetzung kommt.

Gibt es hierzu mögliche Fördermittel?

Matthias Wendel: Eine Möglichkeit bietet hier der „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“, der 2022 geschaffen wurde. Hierbei liegt ein Schwerpunkt auf der Berücksichtigung aller Belange des Umwelt- und Klimaschutzes – ein Themenbereich, der auf das offene Eisstadion in besonderer Weise zutrifft. Jede Investition käme hier nicht nur dem Profisport, sondern vor allem dem Nachwuchsbereich und dem Breitensport zugute. Inwieweit hier Förderanträge von Seiten der Stadt Bayreuth gestellt wurden, konnte uns bisher nicht beantwortet werden.

Welche Rolle spielen die Fans für die bevorstehenden Aufgaben?

Matthias Wendel: Die Fans sind in jeder Hinsicht extrem wichtig für uns und den gesamten Standort. Nur gemeinsam können wir wieder einen positiven Weg einschlagen – egal ob im Profi- oder Nachwuchsbereich. Wir befinden uns mit dem Stammverein in einem sehr engen und intensiven Austausch und kämpfen gemeinsam für eine Verbesserung der Situation.

Ich möchte mich zudem bei unseren sehr treuen Fans bedanken: Bisher haben nur wenige Fans von ihrem Rückgaberecht für die bereits erworbenen Dauerkarten Gebrauch gemacht. Die ganz große Mehrheit unterstützt uns beim Neustart in der Oberliga und gibt uns so Planungssicherheit.

-kno-

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