Tigers erarbeiten sich zwei Punkte

Tölzer Löwen vs. Bayreuth Tigers 2:3 (0:0, 1:2, 1:0/0:1) n.V.

Bad Tölz: Salvarani, Baron – Schlager, Pretnar, Hörmann (2), Edfelder, Sihling – Sahanoglu, Späth, Schmidpeter, Spöttel, Schüpping (2), Piiponen, Fissekis (2), Fischhaber, Kästele, Bauer, Noack (2), Zöhren (2)

Bayreuth: Kristian, Schulte – Tölzer (2), Reinig, Schmidt, S. Schindler (4), Zernikel (2), Nuss (2) – Elo, Hult, Stach, R. Drothen, Schaefer, Ledlin (2), Bergbauer, N. Schindler (2), Knaub, Schwarz, M. Drothen, Fabian

Schiedsrichter: Singer, Schnabel – Fischer, Höck

Zuschauer: 652

Strafen: Tölz: 10 Bayreuth: 14 PP: Tölz: 2/7 Bayreuth: 1/5

Torfolge: 0:1 (32.) Schaefer (R. Drothen, Tölzer), 1:1 (33.) Schlager (Späth, Mariscal) PP1, 1:2 (38.) Reinig (Schaefer, R. Drothen), 2:2 (56.) Schüpping (Edfelder, Schlager) PP2, 2:3 (61.) Elo (Hult) PP1

Erstmals mit Viktor Knaub, der nach seiner langwierigen Verletzung zum Einsatz kam, ging man in die Partie gegen die Tölzer Löwen.

Dabei sah man in den ersten 20 Minuten ein ausgeglichenes Spiel, bei welchem beide Teams mit Chancen geizten. Mit Ausnahme von Ledlin, der im ersten Powerplay des Abends den Pfosten anvisiert hatte, oder wenig später, als der gleiche Akteur – nach einem Schuss von Tölzer – versuchte nachzusetzen aber an Salvarani nicht vorbeikam. Die Gastgeber, die eine ganze Serie von Niederlagen verarbeiten musste, kamen kurz vor dem Pausenpfiff, als man sich im Drittel der Tigers festsetzen konnte, zu einigen Abschlüssen, die ihr Ziel bis dato aber nicht fanden.

Zum zweiten Abschnitt kam man, aus Sicht der Oberfranken, mit mehr Speed aus der Kabine und konnte durch Elo, Ledlin oder Knaub, der aus kurzer Distanz einen Moment zu lange gezögert hatte, zu guten Gelegenheiten. Auch in Überzahl – als Schüpping die Strafbank drückte – konnten weder Stach noch Schaefer die Scheibe über die Linie drücken. Es ging munter weiter mit dem Auslassen von guten Gelegenheiten in einer Phase der Partie, die weitestgehend von den Tigers bestimmt wurde. Stach setzte zu hoch an, Ledlin scheiterte haarscharf aus kurzer Distanz, bevor man doch noch aufs Scoreboard kam. Tölzer steckte die Scheibe „durch die Mitte“, die Schaefer im Anschluss mit der Rückhand verwerten konnte. Allerdings war das Gefühl, mit einem Torvorsprung in der Ferne agieren zu können, eine gute Minute später obsolet. In Überzahl – Zernikel musste zum Abkühlen – traf Routinier Schlager, nach einem schönen Zuspiel von Späth, zum Ausgleich. Als kurz darauf Fissekis dem Sünderbänklein einen Besuch abstattete, war man wieder dabei und kam durch Elo und Schmidt zu guten Abschlüssen, bevor Reinig durchlud und aus dem Halbfeld – nach Ablauf der Strafzeit – die erneute Führung schrieb. Mit diesem knappen Vorsprung ging es für die Tigers – die durch Hult, der knapp verpasste und Stach, der die Latte noch anvisiert hatte, in die zweite Drittelpause.

Im Schlussabschnitt übte man zwangsweise vermehrt das Penalty-Killing. Zwischen der 45. und der 55. Spielminute wanderten in kurzen Abfolgen fünf Mal Tigers-Akteure auf die Strafbank, was am Ende zu einer doppelten Überzahl für die Gastgeber führte. Als Coach Kammerer, nach einer genommenen Auszeit und noch gut einer Minute Überzahl – den Goalie zog, sahen sich drei Bayreuther sechs Tölzer Feldspielern gegenüber. Dies war nicht mehr zu halten, sodass Schüpping als Nutznießer dieser Situation in der 56. Minute zum Ausgleich einschießen konnte.

In der anschließend notwendig gewordenen Overtime traf es, was die Hinausstellungen anging, dann mit Noack einen Tölzer Akteur. Dies wussten jetzt die Tigers zu nutzen und kamen durch Elo – nur 12 Sekunden nach Beginn der Überzahl – zum gewinnbringenden Torerfolg, was für zwei Punkte reichte, die man in den Bus nach Oberfranken eintüten durfte.

„Wenn man die Wahrheit sagen will, haben wir ein sehr gutes Spiel der Tölzer gesehen. Sehr diszipliniert und sehr viel Laufbereitschaft. Unsere Überzahl war heute nicht sehr effektiv und im letzten Drittel haben wir, auch durch zu viele Strafen, das Momentum verloren. Insgesamt freue ich mich über den Sieg, auch wenn die Effektivität über 60 Minuten gefehlt hat“, analysierte Coach Chernomaz die kurz zuvor gesehenen knapp 61 Minuten.

„Einerseits bin ich zufrieden, auf der anderen Seite auch wieder nicht. Wir haben eine gute Leistung geboten, hatten ein hohes Intensitätslevel. Hatten gute Wechsel und hohen Speed aber wie haben zu viele Strafen genommen. Das ist eben keine gute Idee gegen Bayreuth, deren Top-Block vielleicht der beste der Liga ist. Wir hatten im letzten Drittel Chancen in vier Powerplay-Situationen, was leider nicht geklappt hat. Ich bin der Meinung, dass es sich die Mannschaft heute verdient hätte. Von der Begeisterung und vom Willen her. Leider konnten sie sich nicht belohnen. Mit ein bisschen Glück wären vielleicht auch zwei oder drei Punkte möglich gewesen“, hörte man einen nicht unzufriedenen Axel Kammerer im Anschluss an die Partie.

Der nächste Auftritt der Bayreuth Tigers steht am Sonntag um 18:00 Uhr im Bayreuther Tigerkäfig auf dem Programm, wenn man die Passau Black Hawks erwartet.

-av-

Foto: Lari Dippold

Teile diese News