Zwei Mal Hessen vor der Brust

Los geht es für die Tigers in der Ferne, wenn man am Freitag nach Bad Nauheim reist

Im Freitagsspiel bekommen es die Bayreuther mir den Roten Teufeln aus Bad Nauheim zu tun. Die Kurstädter sind, nachdem sie im Vorjahr über die Playdowns – in denen sie Crimmitschau ins Playdown-Finale schickten – mit höheren Ambitionen (Pre-Playoffs) in die Saison gestartet. Zwei Siege, zwei Niederlagen stehen bisher zu Buche was sie in der, noch nicht sehr aussagekräftigen Tabelle, auf den vierten Platz gespült hat – einen Punkt vor den Tigers, die allerdings auch ein Spiel weniger absolviert haben.
In der Vorsaison, dem Premiere-Jahr der Tigers in der DEL2 gingen die roten Teufel in drei von vier gegeneinander gespielten Partien als Sieger vom Eis.
Mit Goalie Jan Guryca haben die Teufel gleich zu Saisonbeginn einen langfristigen Ausfall zu verkraften. Der ehemalige DEL-Torsteher musste sich einer Kreuzband-Operation unterziehen, die ihn vermutlich für den Rest der Saison außer Gefecht setzten wird. Aus insgesamt gleich sechs lizenzierten Torhütern im Kader tut sich Felix Bick hervor, der bisher alle Spiele absolviert hat und mit einem Gegentorschnitt von knapp unter zwei Toren und einer Fangquote von über 93% derzeit zu den Top3-Golies der Liga gehört. Überhaupt haben die Hessen, die mit der Düsseldorfer EG kooperieren, einen sehr breit aufgestellten Kader.

In der Abwehr soll der erfahrene, aus Schwenningen, neu verpflichtete Deutsch-Italiener Alex Trivellato eine Führungsrolle einnehmen, die er bereits in den ersten Spielen andeuten konnte.
Frische Offensiv-Power soll den Hessen, die hier auf die nordamerikanische Schiene setzten, drei neu verpflichtete Angreifer bringen. Mit Cody Sylvester und James Livingston kamen zwei Kanadier, die zuletzt schon zusammen in der EBEL für den Dornbirner EC auf Torejagd gegangen sind. Dazu gesellt sich Mike McNamee ein Europa-Neuling, der sich für höhere Aufgaben empfehlen will.

Die Schwäche der roten Teufel ist derzeit das Überzahlspiel. Mit sehr überschaubaren 4,8% steht man am Ende der Liga bei dieser Bewertung.
Nach der zuletzt knappen Niederlage gegen Bietigheim und dem „Pflichtsieg“ gegen die Tölzer Löwen wollen die Mannen um Chef-Coach Petri Kujala gegen die Tigers an die zuletzt guten Leistungen anknüpfen.

Sonntag kommt der Top-Favorit der Liga in den Tigerkäfig

Mit den Löwen Frankfurt kommt der amtierende DEL2-Champion nach Oberfranken. Der aktuelle Meister strebt insgesamt nach Höherem und ist einer der Anwärter, der – sollte die Auf- und Abstiegsregelung zwischen den beiden Top-Ligen irgendwann geklärt werden – sich berechtigte Hoffnung auf DEL-Eishockey machen darf.
Im Vorjahr ging es für die Tigers vier Mal gegen Frankfurt. Drei Niederlagen gab es dabei zu verzeichnen aber auch einen spektakulären 7:1 Erfolg kurz vor Weihnachten im heimischen Tigerkäfig. So einen „Ausreißer“ werden sich die Hessen nicht mehr erlauben. Der für Zweitliga-Verhältnisse mit Top-Akteuren gespickte Kader wird von den Machern Rich Chernomaz und Paul Gardner erneut zu einem Meisterschafts-Kandidaten geformt werden. Mit Matt Tomassoni und Richard Mueller verlor man zwei Schwergewichte der letzten Saison, konnte aber auch mit Tim Schüle einen gestandenen DEL-Verteidiger und für den Angriff Tyler Gron verpflichten, welcher in der vorangegangen Saison in Heilbronn mit 53 Scorerpunkten eine Duftmarke setzen konnte. Großes Pech ereilte die Hessen gleich zu Saisonbeginn als sich Playoff-MVP Brett Jaeger schwer verletzte. Auf der Goalie-Position teilen sich daher bisher Hannibal Weitzmann und Florian Proske die Spiele, wobei letztgenannter derzeit mit knapp 95% Fangquote einer der Top-Torsteher der Liga ist. Top-Scorer der Frankfurter ist derzeit mit Wade MacLeod ein Akteur, der bereits 2016, zusammen mit C.J. Stretch aus Rosenheim an den Main gewechselt war, auf Grund einer schweren Erkrankung aber in der letzten Saison kein Eishockey spielen konnte. Gerade die Offensive, für welche die vier Kontingentstellen an Nordamerikaner vergeben wurden, ist der Stärke der Frankfurter, in der zudem noch Akteure wie Nils Liesegang oder die Breitkreuz-Brüder auftreten.
Mit vier Siegen aus vier Spielen (2 x Overtime) und zehn Punkten findet sich Frankfurt im Augenblick auf dem zweiten Platz wieder. Mit 18 geschossenen Toren stellen die Hessen derzeit die Torfabrik der Liga.

Präsentiert wird die Sonntags-Partie TUI Reise Center Bayreuth als Sponsor of the Match.

Tigers gehen mit Respekt aber ohne Angst in dieses Wochenende

Mit sieben Punkten aus drei Partien und zwei Siegen gegen die „Top-6 Teams“ Riessersee und Kassel ist man durchaus zufrieden und im Soll bei den Oberfranken.
Im Lager der Bayreuther wird man weiterhin auf Martin Heider verzichten müssen, für den Einsatz an diesem Wochenende noch zu früh kommt. Ob man auf Eugen Alanov zurückgreifen kann oder dieser bei seinem Stammverein in Nürnberg gebraucht wird entscheidet sich kurzfristig.
„Ansonsten sind wir komplett und sind ganz froh, dass wir mit dem Doppelspieltag wieder in den normalen Rhythmus kommen. Es werden schwere Spiele aber wir sind bereit und hoffen, dass wir den zuletzt positiven Trend fortsetzen können“, sieht Tigers-Coach Waßmiller gespannt aber positiv auf die nächsten Spiele.

-av-

 

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